Projekt von 21.10.2018 bis 27.10.2018 in Mannheim

Wege zur Erinnerung. Spurensuche vor unserer Haustür – wir lernen aus der Geschichte für unsere gemeinsame Zukunft.

Eine deutsch-polnische Begegnung

Bei dem 27.Schüleraustausch stand zum ersten Mal ein geschichtliches Thema auf dem Programm. Nach dem gemeinsamen Frühstück, Begrüßung durch die Schulleitung und Lehrer sowie nach  verschiedenen Kennenlernspielen konnten sich die Schüler in lockerer Atmosphäre austauschen und so Vorurteile abbauen.

Gleich am ersten Tag führten die deutschen Schüler unsere Gäste durch die Stadt Mannheim. An verschiedenen Stellen im Zentrum der Stadt, wo an die Opfer der NS-Zeit erinnert wird, haben sie  darüber ausführlich berichtet. Sie besuchten zusammen die Gedenktafel für Euthanasie- und Roma-Opfer, das Mahnmal für die jüdischen Opfer und lernten auch die Geschichte vom Friedensengel kennen. Auf dem Weg durch die Stadt entdeckten die Jugendlichen die vielen Stolpersteine, die an die verschleppten und ermordeten Menschen erinnern.

Der Besuch in der KZ-Gedenkstätte in Mannheim-Sandhofen berührte die Schüler sehr. Dort haben sie viel über das Schicksal der 1060 polnischen Zwangsarbeiter, über deren Lebens- und Arbeitsbedingungen erfahren. In der Schule selbst angefertigte Blumengestecke haben die Schüler vor der Gedenktafel an der Gedenkstätte sowie an deren Gräbern auf dem Hauptfriedhof in Mannheim gemeinsam niedergelegt.

Die polnischen Zwangsarbeiter haben im Mercedes-Benz-Werk gearbeitet. Unsere Gruppe erhielt auch eine Einladung zur Besichtigung dieses Werks. Nach einer Filmpräsentation führte uns der ehemalige Mitarbeiter Herr Ruiner, der sich noch gut an den Besuch ehemaliger Zwangsarbeiter im Werk erinnerte, auch zu einem im Werk verlegten Stolperstein.

Am letzten Tag der Begegnung haben wir unsere Projektergebnisse bei einer großen Abschlussveranstaltung in der Aula unserer Schule vorgestellt. Zu den geladenen Gästen gehörten u.a. der Leiter des Stadtarchivs Herr Ulrich Nieß und die Presse. In der Aula wurden viele Plakate, die in dieser Woche gemeinsam erarbeitet worden waren, aufgehängt. Alle hörten gespannt zu, als die polnische Gruppe über den Warschauer Aufstand und dann die deutsche Gruppe über das Leben der Zwangsarbeiter in Mannheim in ihren Präsentation berichteten.

Auch die gemeinsam in dieser Woche einstudierten Lieder „Hevenu shalom“ und „We shall overcome“ trugen dazu bei, dass eine festliche und nachdenkliche Stimmung in der Aula herrschte.

Die polnischen und deutschen Schüler zündeten dann gemeinsam eine selbst verzierte Kerze für die Opfer der Zwangsarbeit an.

Nie wieder Krieg, nigdy wiecej wojny - wir sollen aus der Geschichte lernen und im Frieden leben – so ist das Motto aus dieser Begegnung.

Bilder vom Austausch im Oktober 2018